Stehe ich kurz vor 24 Uhr vor der Tankstelle, als der Kassierer gerade rauskommt und aufräumt. Hinter im ein Typ, der irgendwas von neuem Pass und neuer Staatsbürgerschaft erzählt, damit er woanders wieder starten kann.

Da habe ich doch nähere Infos verzichtet und bin weiter gefahren. Erstens will ich gar nicht wissen, wie der Typ genauer aussieht, zweitens will ich nicht auch noch die Geschichte erzählt bekommen.

Mit Paarundzwanzig hätte ich das ignoriert und ich wäre in die Tanke reingegangen.

... nicht einen Tag später über die Reisefreiheit beraten können?

Wäre die Mauer am 10. November gefallen, hätte man das - zusammen mit Friedrich Schillers Geburtstag - zum Feiertag machen können.

Und den Text für ein Lied dazu hatte Schiller auch schon geschrieben:

Ich dachte immer die Erotikbranche wäre krisensicher, aber in der Tagesschau hieß es gerade - im Rahmen der Arcandor-Insolvenz - "Sexhäuser werden geschlossen".

SCNR ;-) Nein, es werden leider sechs Kaufhäuser geschlossen.

Regisseur Roland Emmerich lässt es mal wieder krachen: Am 21. Dezember "2012" geht laut Maya-Kalender die Welt unter - Grund genug aus der esoterischen Legende einen Film zu stricken.

Was dahinter steckt (nämlich nix), steht u.a. heute im Echo: Nikolai Grube, Professor für Altamerikanistik und Ethnologie an der Universität Bonn: „Tatsächlich gehen die Spekulationen über das Datum 2012 auf die Tatsache zurück, dass in der gängigen Kalenderkorrelation in diesem Jahr der 13. Bak’tun-Zyklus des Maya-Kalenders enden wird. Das aber heißt weder Weltuntergang noch Ende des Kalenders, sondern ganz einfach das Ende eines Kalenderzyklus und der Beginn des nächsten.“

Oder bei Astrodicticum Simplex' Fragen und Antworten zu 2012 sowie etwas ausführlicheren Erläuterungen.

Also keine Hinweise auf exorbitante Sonnenstürme, Planetenkollisionen oder kosmische Mikrowellenöfen.

Und wenn es am 21.12.2012 doch final fatal und so filmreif knallt, dann es es sowieso rum.

Ich werde älter:

Rammsteins aktueller Longplayer "Liebe Ist Für Alle Da" steht auf Rang eins der Albumcharts - und kommt auf den Index."

Früher hätte ich mich aufgeregt, gefragt "was soll das bringen, da machen die das ja nur interessanter" und sofort versucht die CD zu bekommen.

Heute sage ich nur noch: "Ach ja?" Und lese die Meldung dazu noch nicht einmal weiter.